HOCHWASSER

Naturkatastrophe

 

Hochwasser sind in der Natur kein außergewöhnlichen Ereignisse, sie treten regelmäßig auf, verändern Flussläufe und bringen wichtige Nährstoffe in die Landschaft entlang des Flusses.
Doch überall dort wo der Mensch nahe an Gewässern siedelt, wird aus dem natürlichen Ereignis des Hochwassers schnell eine Hochwasserkatastrophe.

Neueste Erkenntnisse der Vereinten Nationen lassen für die nächste Zukunft darauf schließen, dass große Hochwasserereignisse (Jahrhunderthochwasser) nicht häufiger auftreten als früher, dass aber regionale Starkregenereignisse oder Schmelzwasserströme sehr wohl und immer öfter in begrenzten Gebieten auftreten werden.
Bedingt durch den Klimawandel, deutlich öfter als früher.

Davon sind auch Menschen betroffen, die in Gebieten wohnen, wo Hochwasser bisher kein Thema war.

Hinzu kommen die Begleiterscheinungen von Hochwasserereignissen, wie Murenabgänge und Hangrutschungen, die all jene Menschen betreffen, die in der an und für sich Hochwassersicherenzone der Hügel und Berghänge wohnen.

Der Klimawandel hat es also mit sich gebracht, dass Hochwasserschutz ein Thema für die breite Masse der Bevölkerung geworden ist.

Seit 1987 gab es in Salzburg 13 als historisch geltende Hochwasserereignisse, sieben davon ereigneten sich im Monat August. Aber was kann der oder die Einzelne tun, um sich auf ein Hochwasser vorzubereiten?

  • Juni 2016

    Am Montag, 27. Juni erreichte die Salzach nach schweren Regenfällen seit Samstagabend den Meldepegelstand. Radwege bei Brücken waren überflutet. In Werfen (Pongau) herrschte Alarmstufe 2, in St. Johann im Pongau wurde vorsorglich der Hochwasserschutz aufgebaut. An der Salzach im Oberpinzgau wurde am Pegel Mittersill die Warngrenze mit 400 cm erreicht, am Pegel Altenmarkt im Pongau – Enns wurde die Meldegrenze überschritten.
  • Juli 2014

    das Hochwasser 2014 trifft zunächst den Oberpinzgau mit einem Pegelstand in Mittersill von 5,68 Meter, am nächsten Tag erreicht es die Stadt Salzburg und abends wüten Unwetter im Pongau.
  • Juni 2013

    die Salzach steigt in der Stadt Salzburg auf den Rekordstand von 8,51 m – der verbesserte Hochwasserschutz lässt die Stadt aber glimpflich davonkommen. Am selben Tag reißt eine Mure in Taxenbach zwei Menschen in den Tod, in Hüttau kommen die Menschen mit dem Schrecken davon, der Sachschaden ist enorm. In Oberndorf bei Salzburg steht der Stille-Nacht-Bezirk unter Wasser. Daten und Fakten zum Hochwasser 2013 in diesem Artikel.
  • Jänner 2011

    Mitte Jänner erreicht die Salzach nach tagelangen Regenfällen und dem Ansteigen der Schneeschmelze auf 1 500 bis 2 000 eine Durchflussmenge von 200 m³ pro Sekunde im Stadtgebiet von Salzburg.
  • Juni 2010

    Im Sommer erreichte die Salzach beiTittmoning 7,08 m.
  • Juli 2005

    Juli: Mittersill ist der vom Juli-Hochwasser 2005 am meisten betroffenen Ort.
  • August 2002

    Die Salzach erreichte einen Pegelstand von 8,30 m im Stadtgebiet Salzburgs; es fehlten nur mehr 10 Zentimeter zur kritischen Marke, die eine Überflutung weiter Teile der Altstadt zur Folge gehabt hätte; die maximale Durchflussmenge der Salzach betrug an diesem Tag in der Stadt Salzburg 2 300 Kubikmeter pro Sekunde; unterhalb der Saalach – über 3 100 m³/s; Das Hochwasser 2002 im Detail.
  • März 2002

    März: Winterhochwasser – 1 060 m³/s in der Stadt Salzburg

Was kann „HOCHWASSER“ für den Betroffenen bedeuten?

  • Ertrinken
  • Evakuierung (hier empfiehlt es sich vorbereitet zu sein Link Bevorraten)
  • Trennung der Familien
  • Umweltverschmutzung
  • Finanzieller Schaden bis hin zur Existenzgefährdung
Nehmen sie das Hochwasser ernst! Beachten sie die Absperrungen der Einsatzkräfte und meiden sie die Uferbereiche. Das Wasser fließt mit ungeheurer Kraft. Befahren sie keinesfalls überflutete Straßen mit ihrem PKW! Salzburg verfügt über einen Hochwasserwarndienst. In den Sommermonaten Mai bis September und bei außergewöhnlichen Wetterlagen auch in den übrigen Monaten, ist ständig ein erfahrener Hydrologe, der mit HYDRIS die Niederschlags- und Abflusssituation beobachtet, in Bereitschaft. Ab einem Pegelstand von 550cm am Pegel Salzburg/Salzach bzw. 400cm am Pegel Siezenheim/Saalach ist der Hochwasserwarndienst rund um die Uhr besetzt.

Salzburger Zivilschutzverband

TIPP 1

Feststellung des persönlichen Risikos. Wohnen Sie in der nähe von Gewässern, an einem Hang oder in einem Gebiet mit hohem Grundwasserspiegel. Informieren Sie sich in ihrer Gemeinde (SIZ) über das Gefährdungspotential in ihrem Gebiet, fragen Sie auch nach speziellen Sirenensignalen für Überschwemmungen.

TIPP 2

Grundausrüstung bereithalten! • Netzunabhängiges Radio • Netzunabhängige Notbeleuchtung • Netzunabhängige Kochgelegenheit • Gummistiefel und Regenschutz • Folien, Sandsäcke, Bretter zum Abdichten • Pumpe zur Kellerentwässerung

TIPP 3

Erstellen sie einen Notfallplan mit Ihrer Familie. Wo ist wer zu welchem Zeitpunkt? Wer macht was? Wo trifft man sich, wenn der Weg nachhause zu gefährlich geworden ist? Wohin geht man, wenn man das Haus verlassen muss? Wie wird kommuniziert?

TIPP 4

Jedes Familienmitglied sollte wissen, wo sich die Hauptschalter für Wasser, Strom, Gas, Öl etc. befinden.

TIPP 5

Vereinbaren Sie mit Freunden oder Verwandten, wo Sie ein Notquartier beziehen können.

TIPP 6

Überprüfen Sie im eigenen Bereich, ob bauliche Maßnahmen eine Gefahr für das eigene Haus oder die Nachbarn darstellen könnten (Stützmauer, Biotop etc.). Ergreifen Sie bei unmittelbarer Hochwassergefahr Maßnahmen im Haus (elektr. Geräte abschalten, Türen/Fenster sichern, etc.).

TIPP 7

Überschwemmungen können das Trinkwasser ungenießbar machen, denken Sie an die notwendige Trinkwasserbevorratung (2 Liter pro Tag und Person, kohlensäurehaltiges Mineralwasser ist länger frisch).

TIPP 8

Überprüfen Sie, wo sich gefährliche Stoffe im Haus befinden und wie diese in Sicherheit gebracht werden können (Umweltgefährdung).

TIPP 9

Legen Sie eine Dokumentenmappe an, in der sie alle wichtigen Dokumente sammeln (Staatsbürgerschaftsnachweis, Geburts- und Heiratsurkunde, Ausweise, Zeugnisse, Versicherungspolizzen, Kaufverträge, Sparbücher).

TIPP 10

Organisieren Sie Nachbarschaftshilfe, Kommunikation mit den Nachbarn ist entscheidend wenn andere Kommunikationsmittel, wie das Telefon, ausfallen.