BLACKOUT

Was tun?

Stellen Sie sich vor, plötzlich ist alles dunkel. Aber nicht nur das Licht geht aus. Die Heizung heizt nicht und der Kühlschrank kühlt nicht mehr. Das Radio verstummt und der Fernseher ist schwarz. Der Computer ist tot. Handy und Festnetz sind stumm. Ampeln funktionieren nicht. Züge und Busse bleiben stehen. U-Bahnen und Aufzüge stecken fest. Und das für Stunden, im absoluten Krisenfall für Tage. Undenkbar? Nein – leider nicht. Blackout, der großflächige, totale Stromausfall, kann jederzeit auch bei uns passieren.

Auf unsere bewährten Einsatzkräfte und Behörden ist Verlass. Aber es liegt auch an jedem Einzelnen Eigenvorsorge und Eigenverantwortung für Krisenfälle wahrzunehmen. Bei der richtigen Vorsorge geht es nicht nur um Sicherheit, sondern auch um den persönlichen Komfort und unsere Handlungsfähigkeit. Damit die Bevölkerung im Notfall rasch und flächendeckend gewarnt und informiert werden kann, haben Bund und Bundesländer ein gemeinsames Warn- und Alarmierungssystem aufgebaut. Mehr als 8100 Zivilschutzsirenen in ganz Österreich stehen zur Verfügung.

Beispiele für Blackout

  • 31. Juli 2012, Indien: Überlastung des Stromnetzes. Schon am Vortag kam es zeitweise zu Stromausfällen (Brown-out, Shag) Größter Stromausfall in der Geschichte der Menschheit, 300 Millionen Menschen hatten mehrere Stunden keinen Strom.
  • 26. Februar 2008, Florida: Störfall in einem Umspannwerk in Florida, wegen des Spannungsverlustes schalteten sich mehrere Kernkraftwerke ab, woraufhin noch acht weitere Kraftwerke vom Netz gingen. 3 Millionen Menschen waren ohne Strom
  • 4. November 2006, Europa: Technische Panne: geplante Abschaltung einer Hochspannungsleitung, um die Durchfahrt eines Kreuzfahrtschiffes zu ermöglichen (Ems-Kanal). Viele Staaten in Europa hatten bis zu 120 Minuten lang keinen Strom, auch Österreich war betroffen.
  • 25. November 2005, Deutschland, Münster: Extreme Wetterlage und große Schneemengen, Strommasten umgeknickt, gerissene Stromleitungen 250.000 Menschen waren betroffen, viele hatten bis zu drei Tage lang keinen Strom, einzelne Gehöfte waren bis zu fünf Tage ohne Strom geschätzter Schaden: 100 Mio Euro
  • 28. September 2003, Italien: Unterbrechung zweier Leitungen aufgrund eines Kurzschlusses (Lichtbogens) 56 Millionen Menschen hatten 12 Stunden lang keinen Strom

Selbstschutzmaßnahmen

Mobilität
o Ohne Strom, können Sie Ihr Auto nicht mehr tanken. Öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht mehr. o Können Sie noch zur Arbeit? Macht es überhaupt Sinn - auch in Ihrer Arbeit gibt es keinen Strom. o Können Sie Ihre Kinder von der Schule, Kindergarten etc. abholen? o Vereinbaren Sie einen Familientreffpunkt für den Fall des Falles! Am besten zu Hause.
Lebensmittelversorgung
o Ohne Strom bleiben die Geschäfte geschlossen. (Zahlungssysteme, automatische Türen etc. funktionieren nicht) o Haben Sie für mind. 2 Wochen Lebensmittel vorrätig?
Wasserversorgung
o Pumpen können das Wasser nicht mehr bis zu Ihnen ins Haus bzw. in die Wohnung befördern. Daher ohne Strom auch kein Wasser. o Haben Sie einen Wasservorrat für Ihre Familie? Oder vielleicht sogar einen Brunnen mit Handpumpe?
Geld und Finanzen
o Bankomaten funktionieren nicht mehr.
Kommunikation
o Kein Computer, kein Handy, kein TV, kein Radio = keine Information. Die fehlende Information verängstigt die Menschen. o Haben Sie ein Notradio? Z.B. ein Kurbelradio?
Medizinische Versorgung
o Ist ihre Hausapotheke gut ausgestattet? o Haben Sie die wichtigsten Medikamente vorrätig?
Sicherheit
o Alarmanlagen funktionieren nicht. Elektrische Türen und Tore brauchen eine Notentriegelung. o Achten Sie auf Ihr Hab und Gut. In jeder Katastrophensituation gibt es auch Menschen welche die Not anderer ausnutzen.

Maßnahmen während eines Stromausfalls

Tätigkeit< 24 Stunden> 24 Stunden
alle Familienmitglieder versuchen nach Hause zu gelangenalternative Routen verwenden, Hauptverkehrswege meidenzu Hause bleiben, Nachbarschaftshilfe, gegenseitig unterstützen, Ruhe bewahren
Informationen einholen. Informiert sein vermeidet Panik und unterstützt richtiges VerhaltenRadio, TV oder Internet auf Verfügbarkeit prüfen und verfolgen, Anordnungen der Behörden Folge leisten Radio wahrscheinlich verfügbar, Möglichkeit Autoradio bedenken
Stromversorgung bei Ausfall ersetzen (Notstromaggregat oder Alternativen)vorhandene Ressourcen einteilen, Alternativen verwenden 
Essenszubereitung nach den vorhandenen Vorräten einteilenVorräte einteilen, vorhandene Alternativen einsetzen, eventuell Feuerstelle im Garten einrichten, Holz-Kohlegrill etc. nutzen, Heizmaterial aus Umgebung verwenden 
Trinkwasser solange Wasserversorgung funktioniert oder Möglichkeiten der Aufbereitung (Abkochen, Filter) nutzenVorräte einteilen, Badewanne und andere Behälter (Kanister, Töpfe) auffüllen Bäche und öffentliche Gewässer für Brauchwasserversorgung nutzen
HeizungHeizung überprüfen, bei Ausfall und Notwendigkeit Decken und Wärmende Kleidung verwenden, Kältezufuhr unterbinden (Abdichten von Fenstern und Maueröffnungen) 
Medizinische VersorgungHausapotheke bei Bedarf einsetzen, nur in Notfällen Krankenanstalten aufsuchen, je nach Lage und Informationsstand vorgehen, Eigenhilfe ist die wahrscheinlichste 
Finanzielle Situationbei ausreichender Vorsorge nicht relevantGeld ist kaum einsetzbar
MobilitätAutofahrten noch mit Resttreibstoff möglich, aber nicht anzuraten. Verkehrschaos auf den Hauptrouten wahrscheinlichPrivater Kfz-Verkehr ist eingeschränkt, kein Treibstoff oder versperrte Straßen
Sicherheitgroße Welle der gegenseitigen Hilfe ist anzunehmen, werden aber Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigt, steigt die Gefahr von AusschreitungenGefahr von Plünderungen und Ausschreitungen steigt, Straßenbeleuchtung fehlt. Bleiben Sie zu Hause und seien Sie gegenüber Fremden besonders vorsichtig